Anti-Aging oder Inflammaging?
Wie wir gesund altern können und warum professionelle Beratung bei der Hautpflege wichtig ist
Unsere Haut erzählt die Geschichte unseres Lebens – sie ist nicht nur unser äußeres Schutzorgan, sondern zeigt auch den Alterungsprozess und die Lebensweise eines Menschen. Hautalterung ist ein sichtbares Zeichen des Älterwerdens, das über genetische Veranlagung hinausgeht.
Was die Haut wirklich altern lässt
Um die Veränderung unserer Haut zu verstehen, ist es wichtig, die zugrunde liegenden Mechanismen zu kennen. Das biologische Alter allein reicht nicht aus, um die Hautalterung zu erklären. Faktoren wie Umwelt, Lebensstil, Body Mass Index und
hormonelle Einflüsse spielen ebenfalls eine Rolle. Diese können zu sichtbaren Alterser-scheinungen wie Falten, Elastizitäts- und Volumenverlust sowie zu Pigmentstörungen führen – besonders bei UV-bedingter Hautschädigung. Eine intakte Hautbarriere ist der Schlüssel zu gesunder Haut. Sie bildet eine Schutzschicht gegen Umweltfaktoren, reguliert den pH-Wert, unterstützt das Hautmikrobiom und bewahrt die Feuchtigkeit. Mit zunehmendem Alter nimmt die Barrierefunktion jedoch ab.
Die Haut wird dünner, der Kollagenabbau setzt ein und unterschiedliche äußere Einflüsse wie UV-Strahlung und Umweltverschmutzung greifen die Haut zusätzlich an. Dadurch sinkt die Regenerationsfähigkeit der Haut.
Anti-Aging statt Inflammaging: Aggressive Behandlungen versus gesunde Hautalterung
Medizinische und kosmetische Ansätze bieten heute zahlreiche Möglichkeiten, um ästhetische und funktionelle Veränderungen der Haut zu behandeln. Doch wie können wir unterscheiden, was unsere Hautalterung wirksam und langfristig beeinflussen kann? Die Haut erneuert sich im Idealfall etwa alle 28 Tage, wobei alte Hautzellen abgestoßen werden. Bei falscher Pflege kann dies jedoch zu fahlem Teint und verstopften Poren führen und das Hautmikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen, was das Risiko für Entzündungen erhöht. Ein gut angewendetes Peeling kann hier Abhilfe schaffen, die Hautstruktur verbessern, die Poren reinigen und die Aufnahme von Pflegewirkstoffen steigern. Es sollte jedoch kontrolliert und idealerweise von Profis umgesetzt werden, um eine gesunde, strahlende Haut zu fördern – denn Peeling ist nicht gleich Peeling.
Es gibt verschiedene Arten von Peelings
Aktuell liegt der Trend stark auf sogenannten AHA- und BHA-Peelings. Zu aggressive oder häufige Behandlungen, die nicht an den Hauttyp angepasst sind, können chronische Hautentzündungen fördern und damit ein Phänomen namens „Inflammaging“ begünstigen – eine beschleunigte Hautalterung, die durch anhaltende Entzündungen hervorgerufen wird. Das ist der Grund, warum besonders chemische Peelings und Peelings, die regelmäßig zu Hause verwendet werden, eine Beratung durch erfahrene Expertinnen oder Experten erfordern.
Manchmal kann eine Kombination aus milderen Peelings und ablativen Verfahren (wie der Microdermabrasion) eine Anti Aging-Lösung darstellen und ähnliche Ergebnisse erzielen, ohne die Hautbarriere so stark zu belasten.
Innovative Behandlungen wie Microneedling und Biostimulationen fördern die Kollagenproduktion, den Volumenaufbau und zählen seit Jahren zu den Favoriten vieler Hautexpertinnen und -experten. Microneedling ist eine minimalinvasive Technik, die winzige Verletzungen der Dermis hervorruft und so den Heilungsprozess sowie die natürliche Kollagensynthese anregt. Studien belegen die langfristigen Erfolge: Die regelmäßige Anwendung kann die Haut nicht nur nachhaltig straffen und glätten, sondern verursacht auch nur wenige Nebenwirkungen und gilt als sichere Methode, um den Alterungsprozessen unserer Haut auf natürliche Weise entgegenzuwirken. Diese Methode erfreut sich auch großer Beliebtheit bei Menschen, die unter Aknenarben oder Hyperpigmentierungen leiden.
Pflege nach Maß: Peelings und Microneedling richtig einsetzen
Für maximale Wirkung müssen kosmetische und ästhetische Methoden individuell auf den Hautzustand und -typ abgestimmt werden. Nur so lassen sich diese Behandlungen sinnvoll in ein ganzheitliches Anti-Aging-Konzept integrieren – in Kombination mit einer gezielten Nachpflege sowie kollagenfördernden und schützenden Produkten.
Der Schlüssel zu schöner Haut liegt darin, ihr genau das zu geben, was sie braucht: Schutz, Pflege und Unterstützung für ihre natürlichen Prozesse. Mit einem bewussten Ansatz und gezielten Maßnahmen kann die Hautalterung verlangsamt und ein frisches, gesundes Aussehen bewahrt werden. »
Microneedling ist ein minimalinvasives kosmetisch-medizinisches Verfahren, bei dem gezielt winzige Verletzungen in der Epidermis erzeugt werden. Diese regen die Selbstheilungsmechanismen der Haut sowie die Produktion von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure an, was zu einem straffen und gesunden Hautbild führt.
Die Methode wird vor allem zur Hautverjüngung eingesetzt, findet aber auch Anwendung bei der Behandlung von Aknenarben, Hyperpigmentierung und Haarausfall.
Da Microneedling nicht ablativ ist – also keine Hautschichten abträgt – gilt es als besonders schonend. Dies macht die Behandlung sowohl in der Kosmetik als auch in der Dermatologie zunehmend beliebt und vielseitig einsetzbar.
DIE AUTORIN:
Natalia Janke erweitert ihre 15-jährige Erfahrung in der Hautexpertise sowie ihre persönliche Leidenschaft für Hautgesundheit im Rahmen ihres Medizinstudiums.
Sie ist Mitgründerin der Beauty Lounge & Little Spa in Bonn sowie von Healthy Routines in Wien. Gemeinsam mit ihrem Team berät sie rund um Hautpflege und Anti-Aging in der
Beauty Lounge & Little Spa
Bürgerstraße 1, 53173 Bonn