„ZWISCHEN HALTUNG UND HANDWERK“
Das Thema Meisterpflicht im Bestatterhandwerk gewinnt bundesweit an Bedeutung und Eva Kentrup vom Bestattungshaus Hebenstreit & Kentrup setzt ein klares Zeichen: Sie hat ihre Meisterprüfung erfolgreich bestanden – und verbindet damit handwerkliche Tiefe mit einem modernen, alternativen Blick auf Abschied und Begleitung. Top hat mit ihr über diesen Schritt gesprochen:
Top: Eva, du hast gerade deine Meisterprüfung im Bestatterhandwerk bestanden. Was bedeutet das für dich?
Eva: Viel. Es war eine bewusste Entscheidung, den Beruf, den ich liebe und den ich von Kind an von meinen Eltern kenne, auch fachlich ganz zu durch-dringen. Ich wollte nicht nur begleiten, sondern verstehen – wie man verantwortungsvoll mit Menschen, mit Systemen, mit Trauer und auch mit rechtlichen Rahmen in dem Fachgebiet umgeht. Für mich ist das kein formales Abzeichen, sondern eine Haltung. Top: Ihr seid als Familienunternehmen schon lange in Bonn verwurzelt – gleichzeitig spürt man bei euch eine Offenheit für neue Wege im Umgang mit Tod und Trauer. Wie passt das zusammen?
Eva: Sehr gut sogar. Wir haben in den letzten Jahrzehnten auch viele Menschen begleitet, die sich eine individuelle, ehrliche und weniger „klassische“ Bestattung wünschen. Das nehmen wir ernst. Gleichzeitig glauben wir: Wer neue Wege gehen will, braucht eine gute Grundlage. Der Meistertitel ist für mich genau das – eine Möglichkeit, Tiefe und Qualität mit neuen Ansätzen zu verbinden.
Top: Viele sogenannte „alternative Bestatter*innen“ arbeiten bewusst ohne klassische Ausbildung. Was ist deine Sicht darauf?
Eva: Ich habe großen Respekt vor allen, die diesen Beruf aus Überzeugung ausüben – mit Empathie, Klarheit und echtem Interesse am Menschen. Aber ich glaube auch: Wenn wir langfristig überzeugend arbeiten wollen, müssen wir uns mit unserem Handwerk auseinandersetzen. Ausbildung und Erfahrung schließen sich nicht aus – sie ergänzen sich.
Top: Wie war der Weg zur Meisterin für dich persönlich?
Eva: Intensiv. Der Stoff ist breit gefächert. Neben den „klassischen“ Themen wie Vorsorge- und Sterbefallbearbeitung, setzt man sich intensiv mit Betriebswirtschaft und Rechtskunde auseinander, lernt thanatopraktische Grundlagen und beschäftigt sich mit den Themen Friedhof/Friedhofsplanung und Kremationstechnik sowie auch Trauerpsychologie und Trauerrituale. Es war sehr bereichernd. Ich habe viel Neues gelernt, aber auch hinterfragt und für mich eingeordnet. Das war nicht nur fachlich wichtig, sondern auch persönlich.
Top: Und was wünschst du dir für die Zukunft des Berufsstands?
Eva: Es braucht Offenheit – sowohl seitens der Branche für neue Möglichkeiten als auch seitens der Gesellschaft für unseren Beruf. Gleichzeitig ist mehr Qualität gefragt: Menschen sollen auch künftig individuell begleiten dürfen – aber auf einem tragfähigen, fachlich fundierten Fundament. Vielleicht braucht es nicht nur den einen Ausbildungsweg, wohl aber die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Darauf kommt es an – für die Menschen, die wir begleiten, und für die Zukunft unserer Bestattungskultur.
Das Bestattungshaus Hebenstreit & Kentrup
ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz seit 1855
in Bonn. Seit vielen Generationen begleitet das Team um Editha, Eva und Werner Kentrup Menschen mit Empathie, Klarheit und handwerklicher Sorgfalt – auf klassischen wie auf alternativen Wegen. Mit Eva Kentrups erfolgreicher Meisterprüfung setzt das Haus ein weiteres Zeichen für Qualität, Verantwortung und Weiterentwicklung im modernen Bestattungswesen.

Hebenstreit & Kentrup Bestattungshaus
August-Bier-Straße 33
53129 Bonn
Telefon 0228 911820

